23 Mai 2001

Hochsaison für Autographen

Posted in In den Medien

Neuer Trend: Prominente Handschriften auch als Wertanlage

Selten zuvor waren Autogramme so gefragt wie heute. Immer mehr Zeitgenossen entdecken den Kauf prominenter Handschriften, Schriftstücke und denkwürdiger Dinge berühmter Menschen als Gesellschaftsspiel, das nicht nur Spaß macht und Nähe zum Idol schafft, sondern darüber hinaus auch eine von der Konjunktur unabhängige Wertanlage ist. Schließlich kann man kaum etwas persönlicheres von einem Menschen besitzen als seine Handschrift.Freilich muss die Regeln kennen, wer als  Käufer gewinnen will. Voraussetzung ist beispielsweise die Echtheit der Signaturen.

 

Der Konstanzer Markus Brandes ist ein ausgemachter Profi in Sachen Handschriften und seines Know-how wegen  in Deutschland  nahezu konkurrenzlos. Angesteckt vom Autogrammfieber seiner Freunde fing er als 13jähriger Schüler ganz bescheiden an, Unterschriften von Stars nachzujagen.  Heute - - zwanzig Jahre später - besitzt er eine respektable Sammlung von weit über 20.000 Unterschriften aus allen Bereichen, darunter als Prunkstücke Unikate von Napoleon Bonaparte, Albert Einstein, Charlie Chaplin, Salvador Dali, die Beatles, Marilyn Monroe und Greta Garbo.   Seit 1998 ist Markus Brandes hauptberuflicher Autographensammler.  „Es war die beste Entscheidung meines Lebens“, gesteht er im Hinblick auf den boomenden Markt in den USA.

Die Zeiten, in denen der umtriebige Geschäftsmann mit gezücktem Kugelschreiber an Hotelbars stand und Stars abfing, sind allerdings vorbei. Er hat beispielsweise Bekannte in München, London, Paris oder L.A, die es dank bester  Kontakte zu Hotels immer wieder schaffen an Fotos berühmter Gäste heranzukommen, die mit deren Namenszug veredelt werden.  Das Geschäft von Markus Brandes läuft rund um die Uhr. Wenn auf der anderen Seite des Atlantiks Tauschbörsen oder Auktionen stattfinden, bietet er mit. Oft geben amerikanische Sammler Erinnerungsstücke deutscher Größen für wenig Geld weg, weil sie sie nicht kennen oder ihnen die Übersetzung  der Briefe Mühe bereiten würde. Dann greift Markus Brandes zu und bietet sie seinen weltweit über  1500 Stammkunden an. 80 Prozent seiner Autographien - ausschließlich Einzelstücke - verkauft er ins Ausland.
Spezialisiert ist Brandes auf Handschriften von Formel 1-Fahrern.  Die sind auf dem internationalen Markt besonders gefragt, denn die meisten Rennen finden in Europa statt, was die Stars für viele unerreichbar macht. Am gefragtesten sind Signaturen von den früheren Helden der Rennbahn oder auch von verunglückten Fahrern. Als Ayrton Senna 1994 starb, schnellten die Preise für seine Unterschrift von 400 auf 1500 Mark hinauf. Von den aktiven Fahrern bleibt Michael Schuhmacher der teuerste. Für ein gerahmtes Unikat (!) des Formel 1- Stars muss man zwischen 200 bis 500 Mark berappen.

Sein Angebot hat Markus Brandes zwar in einem Hochglanz-Katalog zusammengestellt, doch wichtigster Vertriebsweg ist inzwischen mit mehr als 200 Zugriffen pro Tag das Internet.  Dabei kommt dem Konstanzer sein Background für  Software-Entwicklung und  Internet-Anwendungen zugute. Seine "tolle Adresse" (www. autogramme. com) hat er sich bereits vor fünf Jahren gesichert. Mittlerweile hat sich seine Website zum 24-Stunden-Marktplatz für Autogramm- und Autographensammler gemausert, die alles bietet, was das Sammlerherz begehrt, angefangen von der Illustration eines jeden Sammlerstückes in insgesamt zwölf Rubriken  über ein komplettes Shoppingsystem mit gewissen Serviceleistungen für den Suchenden bis hin zu  Informationen über neue Angebote, Auktionshighlights , Modalitäten für den Ankauf von Autogrammen sowie Berichten aus dem Metier, beipielsweise über Fälscher oder auch Geschichten, die Autogramme erzählen.

Neben der Möglichkeit, zum Nulltarif kostenlos  digitale Postkarten zu versenden, dürfte besonders interessant der kostenlose Zugriff auf Referenzdatenbanken sein, in welcher Sekretärsunterschriften, Schreibautomaten Stempelsignaturen etc. vorgestellt werden. Das gibt dem Sammler die international einmalige Möglichkeit, seine Autogramme zu vergleichen und herauszufinden, ob es sich um ein Original handelt oder nicht.