Aus der Hand von Albert Schweitzer

Vorwort

Meinen ersten Kontakt zu Albert Schweitzer hatte ich als 17-jähriger, als ich den Schriftzug in dem Sammelalbum des geschätzten Sammlerkollegen Charly Miculka entdeckte. Der Name war mir zwar ein Begriff, doch wusste ich damals eigentlich nur, dass er einen Nobelpreis erhalten und als Arzt in Afrika gearbeitet hatte.

Als stolzer Besitzer dieses signierten Fotos verließ ich mein erstes AdA-Treffen und beschäftigte mich mit dem Leben von Albert Schweitzer. Sein Lebenswerk und seine Persönlichkeit fesselten mich seit dem ersten Moment, verbunden mit meiner Liebe zu den Handschriften, gaben sie mir schon bald das Gefühl, an Momenten und seines Lebens und seiner Philosophie teilzunehmen. Immer wieder ergänzte ich ein Autograph von Albert Schweitzer in meiner Sammlung, wobei es mir nur selten gelang, mich von einem anderen wieder zu trennen.

Nach einem Missgeschick bei einer Auktion, bei der ich das einzig bekannte Faksimile versehentlich erwarb, kontaktierte mich Gabriele Richter vom Albert-Schweitzer-Freundeskreis Augsburg und wies mich auf die Fälschung hin. Voller Freunde tauschten wir Informationen und Autographen aus und begeisterten uns gegenseitig. Autographen bekamen durch ihr Hintergrundwissen eine ganz neue Bedeutung und die Einladung zu Ihrer Ausstellung in Augsburg folgte. Überrascht von meinem jugendlichen Alter wurde ich von Herzen im Kreis der Albert-Schweitzer-Freunde aufgenommen und der Austausch unter diesen lieben Menschen bereicherte mich sehr.

Aus dem damals „unbekannten“ Schriftzug entstand eine Leidenschaft, die mich im kommenden Jahr nach Lambarene in Gabun führen wird. Auf dem Fluss Ogowe werde ich an „die Ehrfurcht vor dem Leben“ denken, die der „Grnd Docteur“ uneigennützig gelebt und somit tausenden Menschen und Tieren ein lebenswürdiges Leben geschenkt hat.

Aus der Liebe zur Handschrift und dem Erkennen einer bewundernswerten Persönlichkeit entstand der Wunsch, diese Freude zu teilen, um zu vermitteln, welchen Zauber die Handschrift entflammen kann ….

Markus Brandes


Grußwort

Albert Schweitzer würde sich sicherlich mit uns freuen, wenn er sähe, was ein von ihm "signiertes Foto" (s.o.) heute noch bewirkt: Markus Brandes ließ sich nicht nur von Schweitzers Leben und Werk "fesseln", sondern durch seine Leidenschaft für Handschriften und für Schweitzer entstand nun dieser, eigentlich einzigartige, Sonderdruck. Er stellt unter der großen Vielzahl und Vielfalt von Veröffentlichungen über Schweitzer etwas absolut Besonderes dar. Markus Brandes hat nicht nur seinen wahren Schatz an Autographen in einem ausführlichen bibliographischen Rahmen eingebettet, sondern er konnte einige seltene und, wie ich meine, unbekannte Schriftstücke und Briefe erwerben, die dieses Heft noch interessanter werden lässt. So z.B. Schweitzers Stellungnahme 1963 zum Katanga-Kongo-Konflikt.
Insgesamt ergibt sich durch diese authentischen Schriftstücke und Fotodokumente ein wunderbarer, lebendiger Querschnitt durch Schweitzers Lebens- und Wirkungsbereiche.

Darüber, dass sich durch einen anfänglichen Internetkontakt mit dem so ungewöhnlich reellen Autographenhändler Markus Brandes, ein sehr angenehmer und bereichernder Kontakt für die Albert-Schweitzer-Arbeit ergeben hat, freue ich mich ganz besonders.

Die Mitarbeit bei diesem Sonderdruck hat mir durch die begeisterte, anpackende und unkomplizierte Art von Markus Brandes sehr viel Spaß und Freude gemacht.

Schön wäre es, wenn dieser Druck für manche Anregung und Anstoß sein könnte, sich weiter mit diesem "Genie der Menschlichkeit", (wie es Winston Churchill formulierte), zu beschäftigen.

Gabriele Richter
Albert-Schweitzer-Freundeskreis Augsburg